Montag, 15. August 2011

Die Demo am Rothschild Boulevard: "Was die Presse verschweigt"

B”H

Einmal pro Woche schaue ich mich bei der Zeltdemo auf dem Rothschild Boulevard um. Vielleicht nicht ganz fair, denn in Tel Aviv stehen zahlreiche der Zeltstädte gegen Mietwucher. So in Florentin, am Zentralen Busbahnhof, in der Schechunat HaTikwah, am Ben Gurion sowie am Nordau Boulevard. Immerhin aber finden sich die sieben Verantwortlichen der Demo am Rothschild Boulevard, obwohl ich mir keineswegs sicher bin, dass sie dort auch übernachten. Vor wenigen Tagen erst prangerte die rechte Presse Israels an, dass alle sieben mit ihren iPhones herumlaufen, pausenlos telefonieren, auf Schickimicki machen und sich per Taxi zur Residenz von Schimon Peres nach Jerusalem kutschieren lassen. Das immerhin koste einige Hundert Schekel und gehe es nicht bei der Demo um das nackte finanzielle Überleben des Otto Normalverbrauchers ?

Dazu kann ich sagen, dass die linksorientierte Tel Aviver “Shatil” Gruppe, die schon vor acht Jahren die Jerusalemer Zeltdemo der Vicky Knafo und anderer alleinerziehender Mütter finanzierte, Vicky Knafo mit einem brandneuen Handy ausstattete. Vicky war der Medienstar und Shatil sorgte mit Zelten und Equipment für die Ausstattung. Neues Handy sowieTaxifahrten zu den TV – Stationen. Deswegen bin ich nicht überrascht, wenn in der Rothschild dieselbe Chose abgezogen wird. Ist die Demo erst einmal vorbei, muss auch sicher das iPhone wieder abgegeben werden.

Zumindest stellte ich heute live fest, dass die Presse mit den Demonstranten längst auf Du & Du ist. Dementsprechend schaut dann auch die Berichterstattung aus, denn selten finden sich kritische Stimmen. Ein Demonstrant aber sprach sich am Freitag gegen die sieben führenden Demo – Mitglieder aus. “Die würden nur vor der Kamera posieren, dummes Zeug labern und nichts komme dabei heraus. Einzig und allein sonnen sie sich im Medienrummel”. Mit diesen Worten hat der Betreffende so ziemlich Recht. 







 Von wegen keine politische Agenda ?
 
Die Photos entstanden am 15. August 2011.

Copyright / Photos: Miriam Woelke

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